Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra

Prof. Dr. Dr. med. habil Horst Günther Siegwart war ein deutscher Tropenarzt. Er befasste sich insbesondere mit dem Problemthema Uran.
In der Zeit des Nationalsozialismus, war Siegwart Horst Günther Teil einer Widerstandsgruppe. Außerdem wurde er selbst zu einem Häftling im KZ Buchenwald.
Vom Jahr 1945 bis 1950, studierte er in Jena Humanmedizin, Philosophie und Ägyptologie. Nach dem Studium absolvierte der Mediziner in Liverpool und London eine tropenmedizinische Ausbildung. Darauf arbeitete er im Irak, in Ägypten, Syrien sowie in Israel als Mediziner. Dies war dem engagierten Arzt allerdings noch lange nicht genug. So wurde er in Bagdad Professor an der Universitätsklinik.

Das Tonnen schwere Problem Uran

1991 wies Siegwart zum ersten Mal auf die äußerst gefährlichen Folgeschäden von Uran-Geschossen. Denn die US-Armee verschoss im Golfkrieg tonnenweise Uran-Munition. Horst Günther Siegwart suchte selbst nach Uran-Geschossen, um deren Radioaktivität zu beweisen. Als er diese untersuchen lassen wollte, wurde er wegen ,,falschem Umgang mit Uran“ verhaftet.
Der Tropenarzt und seine amerikanischen Kollegen führten Untersuchungen im Kosovo, dem Irak sowie in Bosnien durch. In all diesen Ländern wurde die lebensgefährliche Munition zum Einsatz gebracht. Anfänglich gab es kaum Spätfolgen, bei den Kindern aus den Kriegsgebieten. Zumindest sind keine bekannt. Es wurden allerdings kontaminierte Kriegsschauplätze nach Kriegsende im Irak, in der Nähe von Basra, gefunden. Die radioaktive Verseuchung dieser Plätze, überragt die natürliche Erdstrahlung um das 20.000-fache. Soldaten welche von Uran-Geschossen getroffen wurden, verglühten.

Die Kriegsveteranen und auch deren Kinder erkrankten alle am sogenannten Golfkriegssyndrom. Sie erlitten genetische Störungen, welche auch auf deren Kindern vererbt werden können. Viele glauben das sich das „Problem“ erledigt hat, wenn alle Kriegsveteranen gestorben sind. Allerdings wird sich diese Krankheit durch deren Generationen ziehen.
Eine Kriegsveteranin wurde von Ärzten gefragt, welche Drogen sie zu sich nahm da sie dachten, sie habe ihr Baby vergiftet. In ihrer zweiten Schwangerschaft hatte sie nämlich eine Fehlgeburt. Das Baby hatte keine Augen. Doch die Veteranin nahm keine Drogen – es war eine Auswirkung des Urans.

In den vierzig Jahren im Universitätskrankenhaus in Bagdad, kamen Siegwart zuvor nie solche Symptome in die Quere. Erst im Jahre 1991 nach dem Golfkrieg.
Er hat bei missgebildeten Kindern schwere Schäden an Nieren oder Leber diagnostiziert, wie auch genetische Schäden oder sogar Krebs. Siegwart fotografierte die Krankheitssymptome der Kinder.
Den Forschern wurde der Zusammenhang der Krankheitssymptome erst bewusst, als bei britischen und amerikanischen Kriegsveteranen des Golfkrieges, ähnliche Symptome auftraten. Bei Untersuchungen hatten 20 von 30 Soldaten, sehr hohe Uranwerte im Körper.
Folglich forderten die Wissenschaftler, einen Verbot der gefährlichen Uran-Munition.