Rauch von verbrannten Leichen, Hundegebell, Geschrei – man wusste – wenn man nach Auschwitz kommt – ist das das Ende!
1943, in der Zeit des Nationalsozialismus, stellte sich bereits heraus, dass die deutsche Kriegsführung nicht auf Arbeitskräfte verzichten konnte. Alle die für körperliche Arbeit eingesetzt werden konnten – auch Kinder und Mütter die dafür jung und kräftig genug waren – wurden „selektiert“. Alle anderen Menschen, darunter auch Juden, Zigeuner, Homosexuelle und Leute die nicht in Hitlers Vorstellungen passten, wurden ins KZ gebracht und dort auf grausamste Weise vergast. Die Menschen wurden in große Duschräume gedrängt und die Tür wurde verschlossen. Das Blausäure-Gas wurde in den Raum gelassen. Durch einen Spion wurde die Prozedur überwacht.
Hans Münch war SS-Arzt in Auschwitz und weigerte sich Gefangene für die Gaskammer zu selektieren. Er bat in Berlin um seine Versetzung, welche jedoch abgelehnt wurde, da er „ein Staatsgeheimnis“ wisse. Nach der Befreiung von der roten Armee wurde Dr. Münch gefangen genommen und an die polnischen Behörden übergeben. Im Krakauer Auschwitz-Prozeß wurde er als einziger der 40 Angeklagten freigesprochen.
Dr. Münch war zuständig für die Seuchenbekämpfung im Lager. Er erklärt im Interview, dass Ärzte dabei sein mussten, wenn Leute vergast wurden. Es war militärischer Befehl, dass mindestes ein Arzt bei der Vernichtung der Menschen durch Gas anwesend sein musste. Daher war es für ihn und alle anderen ein offenes Geheimnis, was in den Räumen des Konzentrationslagers passierte. Erst später gestand der Arzt, dass die Anklage in Polen gegen ihn zu Recht bestanden hatte: „Ich habe das ja alles getan.“
In zahlreichen Dokumentationen wurde Hans Münch als „guter Mensch von Auschwitz“ dargestellt. Er galt als Retter vieler Häftlinge, bis er schlussendlich im September 1998 in einem Interview erwähnte: „Ja, natürlich bin ich ein Täter. Ich habe viele Leute gerettet. Dadurch, daß ich ein paar Leute umgebracht habe. […] Ich konnte an Menschen Versuche machen, die sonst nur an Kaninchen möglich sind. […] Die wären vielleicht nicht vergast worden, aber sie wären jämmerlich an Seuchen krepiert.“
Darauf hin wurden Ermittlungen gegen Münch eingeleitet, welche jedoch schlussendlich im Januar 2000 aufgrund einer „fortgeschrittener Demenz“ eingestellt wurden.
2001 verstarb Hans Münch schließlich mit 90 Jahren.
Im der 7-teiligen Dokumentation, welche 1991 entstand, handelt von der sogenannte „Neonazi-Szene“ in Deutschland. Unter anderem wurden zahlreiche Personen wie Otto Ernst Remer, Michael Kühnen, Gary Lauck, David Irving, Gottfried Küssel oder Christian Worch interviewt.
Interviews von Herrmann Langbein, Schreiber in Ausschwitz und Hans Willhelm Münch, Unterstürmführer der Waffen SS.