Da Kurfürst Friedrich III. sowohl Rang, Prestige als auch Reputation besaß, nutzte er die Souveränität des Herzogtums Preußen dazu, um es einerseits zum Königreich zu erheben, andererseits um selbst König zu werden. Er war bestrebt Ranggleichheit mit dem Kurfürsten von Sachsen beizubehalten, welcher ebenso König von Polen war, sowie mit dem Kurfürsten von Braunschweig-Lüneburg – dem Anwärter auf den englischen Thron.
Selbstkrönung des Kurfürsten Friedrich III. zum König Friedrich I. „in Preußen“, Königsberg 1701 (via Wikimedia Commons)
Friedrich III. strebte absichtlich die Königswürde für das Herzogtum Preußen an, da es nicht zum Heiligen Römischen Reich gehörte und hier ohnehin schon der Kaiser alleine die Königswürde beanspruchte. Deshalb stimmte Kaiser Leopold I. auch ohne Weiteres dem Königstitel zu, woraufhin sich Kurfürst Friedrich III. am 18. Januar 1701 in Königsberg selbst zum König krönte und fortan Friedrich I., König in Preußen genannt wurde.
Die sich auf „in Preußen“ beschränkende Titulatur war bewusst gewählt, um eventuellen Konflikten mit dem Nachbarland vorzubeugen. Immerhin waren Ermland sowie westliches Preußen (Pommerellen) unter der Oberhoheit der polnischen Krone und dessen Herrscher trugen bis 1742 den Titel „König von Preußen“. Seit 1701 bürgerte sich dennoch im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch die Landesbezeichnung Königreich Preußen für alle Gebiete ein, die von den Hohenzollern regiert wurden, ob sie nun innerhalb oder außerhalb des Heiligen Römischen Reiches lagen. Die Zentren des Hohenzollernstaates blieben weiterhin die Hauptstadt Berlin, Potsdam und Königsberg, wo traditionsgemäß die Königskrönungen stattfanden.
Das politische Geschäft delegierte Friedrich I. weitgehend an das Drei-Grafen-Kabinett. Bei der Hofhaltung richtete er sich nach dem französischen Vorbild. Den ganzen Prunk konnte er nur deshalb finanzieren, weil er preußische Soldaten an die Allianz im Spanischen Erbfolgekrieg vermietete. Er starb am 25. Februar 1713.
Friedrich Wilhelm I. und sein Tabakskollegium (Gemälde von Jerzy Lisiewski, 1737, via Wikimedia Commons)
Nach dem Tod Friedrichs I. übernahm sein Sohn Friedrich Wilhelm I. die Herrschaft. Im Gegensatz zu seinem Vater war er praktisch und sparsam veranlagt. Er kürzte die Ausgaben für die Hofhaltung, schaffte alles, was dem höfischen Luxus diente ab oder führte es anderen Nutzungen zu. Seine Finanzpolitik zielte primär auf den Ausbau eines starken stehenden Heeres, da er darin die Basis seiner Macht im In- und Ausland sah. Dies brachte ihm den Beinamen „Soldatenkönig“ ein. Sein Name war jedoch nicht Programm: Im Grunde führte er während seiner Amtszeit nur einen einzigen, kurzen Feldzug im Großen Nordischen Krieg während der Belagerung Stralsunds. Infolgedessen gewann er einen Teil Vorpommerns und festigte mit dem Sieg über Schweden sein internationales Image.
Friedrich Wilhelm I. revolutionierte ebenso die Verwaltung, indem er das Generaldirektorium begründete. Damit zentralisierte und vereinheitlichte er das bisher territorial zersplitterte Land. Dank seinem guten Gespür für das Finanzielle, konnte er durch eine merkantilistische Wirtschaftspolitik, eine Steuerreform wie auch die Förderung von Handel und Gewerbe die jährlichen Staatseinnahmen verdoppeln. Daneben führte er die allgemeine Schulpflicht ein und ließ volkswirtschaftliche Lehrstühle an preußischen Universitäten einrichten, welche die ersten ihrer Art in Europa waren. Im Zuge seiner Peuplierungspolitik ließ er Menschen aus ganz Europa seine bevölkerungsarmen Provinzen besiedeln.
Als Friedrich Wilhelm I. 1740 starb, hinterließ er ein sowohl finanziell als auch ökonomisch gefestigtes Land.
Mit der Thronübernahme durch seinen Sohn Friedrich II. – später auch unter dem Namen Friedrich der Große bekannt – am 31. Mai 1740, wurde die Expansion sowie Machtfestigung Preußens zu den politischen Hauptschwerpunkten. Friedrich II. ließ die preußische Armee in Schlesien einmarschieren und konnte die Provinz in den drei Schlesischen Kriegen für Preußen sichern. Der Siebenjährige Krieg, in welchem das mit England verbündete Preußen der Koalition aus Sachsen, Österreich, Russland und Frankreich gegenüberstand, brachte Friedrich II. beinahe an den Rand des Zusammenbruchs. Nur dank des „Mirakels des Hauses Brandenburg“ konnte die Krise abgewendet werden: Zum einen versäumten es Österreich und Russland in der Schlacht bei Kunersdorf Berlin zu erobern; zum anderen, war der Nachfolger von Zarin Elisabeth – Zar Peter III. – ein großer Bewunderer Friedrichs. Dieser löste Russland aus der Allianz. Die Koalition gestand Preußen schließlich den Besitz Schlesiens zu. Damit war Preußen zur fünften Großmacht aufgestiegen.
Friedrich II. schaffte zudem die Folter ab, lockerte die Zensur, legte das Fundament für das Allgemeine preußische Landrecht und setzte sich für Glaubensfreiheit ein. Ebenso trieb er die Peuplierung unbesiedelter Gebiete voran.
Im Zuge der Teilung Polens erwarb Friedrich II. 1772 Polnisch Preußen, das zu einem Teil Westpreußens wurde, den Netzedistrikt sowie Ermland, das in Ostpreußen eingegliedert wurde. Nun gehörten alle preußischen Gebiete zum Hohenzollernstaat, womit sich Friedrich nun auch als König „von Preußen“ bezeichnen durfte. Friedrich II. verstarb am 17. August 1786.
Der Nachfolger Friedrichs II. war sein Neffe Friedrich Wilhelm II. Während seiner Amtszeit zwang Preußen durch ein Bündnis mit dem Osmanischen Reich Österreich zu einem Separatfrieden im Russisch-Österreichischen Türkenkrieg. Außerdem gewann Preußen in der zweiten und dritten Teilung Polens weitere Gebiete bis nach Warschau dazu. Aus ihnen entstanden die Provinzen Neuostpreußen, Südpreußen und Neuschlesien.
Die französische Revolution brachte eine Annäherung zwischen Österreich und Preußen. Beide Länder schlossen ein Verteidigungsbündnis am 7. Februar 1792. Bereits im April erklärte ihnen Frankreich den Krieg, der mit dem Frieden von Basel 1795 und dem Ausstieg Preußens aus der antifranzösischen Allianz endete. Nach dem Tod Friedrich Wilhelms II. am 16. November 1797 bestieg sein Sohn Friedrich Wilhelm III. den Thron.
Letzterer favorisierte Frankreich, und Preußen konnte mit dessen Hilfe zur Vormacht Norddeutschlands aufsteigen. Doch die Freundschaft fand während der Verhandlungen über die Aufteilung der Machtsphären in Deutschland 1806 ein Ende. 1807 verlor Preußen circa die Hälfte seines Territoriums und damit auch seine Großmachtstellung. Es fungierte nurmehr als Pufferstaat zwischen Frankreich und Russland.
Preußische Landwehrkavallerie in den Befreiungskriegen 1813-1815 (© Richard Knötel, via Wikimedia Commons)
In den Jahren 1807 bis 1815 wurde das Staatswesen modernisiert: die Leibeigenschaft der Bauern wurde aufgehoben, die kommunale Selbstverwaltung eingeführt, die Gewerbefreiheit gewährt sowie die allgemeine Wehrpflicht eingeführt.
Zunächst nahm Preußen noch als Verbündeter Frankreichs an Napoleons Russlandfeldzug von 1812 teil. Schon bald rührte sich aber der Widerstand gegen die französische Fremdherrschaft, und Friedrich Wilhelm rief schließlich zum Befreiungskampf auf. 300.000 preußische Soldaten trugen bei der Völkerschlacht von Leipzig 1813, beim Vorstoß der Alliierten im Zuge der Frühjahrskampagne 1814 sowie in der Schlacht bei Waterloo 1815 wesentlich zum Sieg über Napoleon bei.
1815 erhielt Preußen auf dem Wiener Kongress den Großteil seines ursprünglichen Staatsgebietes zurück. Zusätzlich kamen der nördliche Teil des Königreichs Sachsen und der Rest Schwedisch-Vorpommerns dazu. Auch im Westen weitete Preußen sein Gebiet aus: die Provinz Westfallen und Rheinprovinz entstanden. Zwar erhielt Preußen die ehemals polnische Provinz Posen wieder dazu, musste jedoch die Gebiete der zweiten und dritten polnischen Teilung an Russland abtreten. Seitdem setzte sich der preußische Staat aus zwei großen, räumlich getrennten Länderblöcken – Ost- und Westdeutschland – zusammen und wurde Mitglied des Deutschen Bundes.
Die in ganz Europa aufkommenden Demokratiebestrebungen versuchte die königliche Regierung mit aller Macht zu unterdrücken. Zu diesem Zweck rief Friedrich Wilhelm III. gemeinsam mit dem Kaiser von Österreich und dem Zaren des Russischen Reiches die Heilige Allianz ins Leben.
Die Liberalen und Anhänger der deutschen Einigung setzten deshalb große Hoffnungen in den Regierungsantritt Friedrich Wilhelms IV. Doch auch dieser stand sowohl der Verfassung als auch dem gesamtpreußischen Landtag ablehnend gegenüber. Da aber der König für den Bau der von den Militärs geforderten Ostbahn die Bewilligung von Etatmitteln aller Provinzen benötigte, rief er im Frühjahr 1847 letztendlich doch noch den Vereinigten Landtag ein.
Nachdem die Mehrheit des Landtags jedoch nicht bloß das Etatbewilligungsrecht forderte, sondern auch eine Verfassung und eine parlamentarische Kontrolle der Staatsfinanzen, wurde das Gremium binnen kürzester Zeit wieder aufgelöst.
Nachdem die Volkserhebungen in Südwestdeutschland beendet waren, erreichte die Revolution am 18. März 1848 (auch Märzrevolution genannt) letztendlich auch Berlin. Es machte den Anschein, als würde sich Friedrich Wilhelm IV. nun den Forderungen der Aufständischen beugen. Der Vereinigte Landtag trat abermals zusammen, um eine preußische Nationalversammlung ins Leben zu rufen.
Letzterer wurde von der Krone die Aufgabe zugedacht, eine gemeinsame Verfassung auszuarbeiten. Doch die Nationalversammlung lehnte den Regierungsentwurf ab und entschied sich dazu, mit der Charte Waldeck einen eigenen Entwurf zu verfassen. Das hatte wiederum eine Gegenrevolution zufolge, was zur Auflösung der Versammlung sowie der Oktroyierung einer Verfassung seitens der Staatsspitze führte. Mit der neuen Verfassung waren die zentralen Vorrechte der Krone wiederhergestellt. Das daraufhin eingeführte Dreiklassenwahlrecht prägte die preußische Politkultur bis 1918 maßgeblich.
In der Frankfurter Nationalversammlung wurden zunächst Stimmen für einen großdeutschen Nationalstaat laut, der den Einschluss deutschsprachiger Teile Österreichs vorsah. Doch Österreich war nur gewillt einer Reichseinigung zuzustimmen, wenn alle seine Landesteile einbezogen würden. Letzten Endes wurde die sogenannte kleindeutsche Lösung beschlossen, die in einer Einigung unter Preußens Führung bestand.
In Südwestdeutschland wurde die Revolution mithilfe preußischer Truppen endgültig niedergeschlagen. Zur gleichen Zeit unternahm Preußen abermals einen Einigungsversuch und arbeitete enger mit den Mittelstaaten zusammen. Österreich hingegen versuchte unterdessen ein Großösterreich durchzusetzen. Aufgrund einer in der Herbstkrise 1850 kulminierenden politisch-diplomatischen Auseinandersetzung zwischen den beiden deutschen Großmächten, musste Preußen schließlich die Erfurter Union aufgeben. Damit hatte der Deutsche Bund beinahe wieder seine alte Gestalt erreicht.
Während der Reaktionsära arbeiteten Österreich und Preußen erneut Seite an Seite zusammen, um nationalen und demokratischen Bewegungen schnell ein Ende zu setzen. Dennoch wurde Preußen eine Gleichberechtigung verweigert.
Als König Wilhelm I. 1861 den preußischen Thron bestieg, strebte er vorerst eine Heeresreform, längere Dienstzeiten wie auch eine Aufrüstung der preußischen Armee an – ein Vorhaben, das an der liberalen Mehrheit des Preußischen Landtags, welchem das Budgetrecht zustand, scheiterte.
So berief Wilhelm 1862 den vehementen Befürworter des königlichen Alleinherrschaftsanspruchs, Otto von Bismarck, als Ministerpräsidenten. Dieser regierte jahrelang ohne gesetzlichen Haushalt, gegen Parlament und Verfassung. Bismarcks Überzeugung, die preußische Krone könne nur dann Rückhalt im Volk gewinnen, wenn sie sich an der Spitze der deutschen Einigungsbewegung positionierte, und die daraus resultierende offensive Politik, führten zu den drei Einigungskriegen.
Mit der Novemberverfassung von 1863 wollte die dänische Regierung das Herzogtum Schleswig stärker an das Königreich Dänemark binden. Dies war der Auslöser für den Deutsch-Dänischen Krieg, welchen Österreich und Preußen gemeinsam bestritten und gewannen. Im Frieden von Wien musste die dänische Krone nicht nur auf Schleswig, sondern auch auf die Herzogtümer Holstein und Lauenburg verzichten.
Schon bald darauf begann zwischen Österreich und Preußen das Ringen um die Vorherrschaft im Deutschen Bund. Bismarck überredete König Wilhelm, der sich Österreich gegenüber bisher stets loyal verhalten hatte, zu einer kriegerischen Lösung. Neben einigen thüringischen und norddeutschen Kleinstaaten trat auf Seiten Preußens ebenfalls das Königreich Italien in den Krieg ein.
Am 3. Juli 1866 errang die preußische Armee in der Schlacht von Königgrätz den entscheidenden Sieg. Preußen war es nunmehr möglich im Prager Frieden seine Forderungen durchzusetzen: Österreich musste die Auflösung des Deutschen Bundes akzeptieren und auf die Beteiligung an der Neugestaltung Deutschlands verzichten. Im Zuge dieser Veränderungen, verleibte sich Preußen mehrere Mitgliedsstaaten des aufgelösten Deutschen Bundes ein. Das Territorium Österreichs blieb dabei unangetastet, was für das spätere Bündnis mit der Donaumonarchie eine wesentliche Rolle spielen würde.
Der Deutsche Krieg ließ Preußens Macht auf ein bisher nicht dagewesenes Maß anwachsen. Mit 18. August 1866 schloss Preußen das Augustbündnis mit seinen Verbündeten, welches bereits den Weg für die Gründung des Norddeutschen Bundes bereitete. Zusätzlich annektierte Preußen 1866 offiziell das Königreich Hannover, das Herzogtum Nassau, das Kurfürstentum Hessen-Kassel, ganz Schleswig-Holstein sowie die Freie Stadt Frankfurt. Von da an bildete beinahe ganz Norddeutschland ein geschlossenes preußisches Staatsgebiet.
Innerstaatlich beendete Bismarck den seit 1862 andauernden preußischen Verfassungskonflikt durch das Indemnitätsgesetz. Dieses gestand dem preußischen Landtag das Budgetbewilligungsrecht zu, Bismarck dagegen sicherte sich Straflosigkeit für sein verfassungsunkonformes Regierungshandeln. Die rechten Liberalen unterstützen Bismarck bei der Vorlage des Gesetzes und arbeiteten eng mit ihm zusammen.
Doch Preußen konnte Österreich gegenüber nur deshalb auf diese Weise verfahren, da sich Frankreich neutral verhielt. Frankreichs Duldung der preußischen Politik hatte auch einen guten Grund: Bismarck hatte Napoleon III. versprochen Luxemburg Frankreich zu überlassen. Nun wollte aber das erstarkte Preußen von den früheren territorialen Zusagen nichts mehr wissen. Als der katholische Hohenzollernprinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen 1870 für den spanischen Thron kandidierte, eskalierte der Streit. Bismarck nützte diesen aus, um einen Krieg mit Frankreich zu provozieren, worauf Frankreich mit einer Kriegserklärung reagierte.
Als Preußen im Deutsch-Französischen Krieg einen raschen Sieg davontrug, traten auch die süddeutschen Fürsten dem Norddeutschen Bund bei. Endlich hatte sich das Einigungsmodell der Nationalversammlung 1848/49, das die Gründung des Deutschen Reiches in der kleindeutschen Version vorsah, verwirklicht. Am Neujahrstag 1871 trat daraufhin die Reichsverfassung in Kraft, welche dem preußischen König das Bundespräsidium übertrug. Am 18. Januar, dem 170. Jahrestag der Königskrönung Friedrichs I., nahm Wilhelm I. im Rahmen einer Proklamation im Spiegelsaal von Versailles den Titel „Deutscher Kaiser“ an. Aus diesem Grund wird heute nicht der 1., sondern der 18. Januar als offizieller Reichsgründungstag gefeiert.
Die deutsche und preußische Politik blieben von der Reichsgründung 1871 bis zur Novemberrevolution 1918 eng miteinander verknüpft.
Von 1871 bis 1887 versuchte Bismarck im sogenannten Kulturkampf den Einfluss des Katholizismus in Preußen zurückzudrängen. Er musste die Auseinandersetzung jedoch ergebnislos beenden, da er es nicht schaffte sich gegen die Widerstände der katholischen Bevölkerungsteile und den Klerus, insbesondere in den polnischen Gebieten und im Rheinland, durchzusetzen. Dennoch versuchte er weiterhin die großteils von Polen bewohnten östlichen Landesteile Preußens zu germanisieren.
Als Nachfolger von Wilhelm I. bestieg im März 1888 Friedrich III. den Thron, verstarb aber bereits nach einer Regierungszeit von lediglich 99 Tagen. Nachdem Wilhelm II. die Thronfolge angetreten hatte, entließ er Bismarck und bestimmte von nun an das politische Geschehen im Land weitgehend im Alleingang. Erst im Verlauf des Ersten Weltkriegs überließen der Kaiser wie auch die Reichsregierung die Richtlinienkompetenz der Obersten Heeresleitung. Nichtsdestotrotz sahen die Siegermächte im Kaiser den Hauptinitiator für den Kriegsausbruch und drängten 1918 auf seine Abdankung.
Zwar erwog Wilhelm II. zunächst tatsächlich als Deutscher Kaiser abzudanken, nicht jedoch als König von Preußen. Da er seine Entscheidung lange hinauszögerte und sich die revolutionäre Lage in Berlin zunehmend verschärfte, gab Reichskanzler Max von Baden am 9. November ohne Wilhelms Zustimmung dessen Verzicht auf beide Kronen bekannt. Dies besiegelte das Ende der Monarchie in Preußen und Deutschland. Wilhelm II. gab am 28. November vom niederländischen Exil aus seine Abdankung auch formell bekannt.
300 Jahre Preußen – Anlässlich der dreihundertjährigen Geschichte Preußens, entstand im Jahre 2001 eine informative sowie unterhaltsame Dokumentationsreihe. Es ist eine Gemeinschaftsproduktion der damaligen ARD-Sendeanstalten SFB, ORB (heute Rundfunk Berlin-Brandenburg bzw. rbb) und dem WDR. Drehorte waren unter anderem Potsdam-Sanssouci, Berlin, Köln, Schleswig sowie der ostpreußische Königsberg. Eine äußerst sehenswerte Dokumentation unter der Regie von Axel Bornkessel, die in vier Teilen die Entwicklung Brandenburg-Preußens (1) vom Kurfürstentum zum Königreich, (2) vom Königreich zur Großmacht, (3) von der Reformzeit zur Revolution bis zum (4) Weg ins Deutsche Reich nachzeichnet.
Januar 1701 – Friedrich III., Kurfürst von Brandenburg erklärt sich selbst zum König von Preußen. Diese Selbstkrönung kennzeichnet den Aufstieg Brandenburg-Preußens zur europäischen Großmacht. Die deutsche Geschichte wird über 200 Jahre von den Hohenzollern, eine der bedeutendsten Dynastien des deutschen Hochadels, geprägt. Preußen nimmt die Vorherrschaft im Deutschen Reich ein und wird infolgedessen, zum eindeutigen Machtzentrum. Doch am Ende ist Deutschland ein einziger Trümmerhaufen. Somit wird der Staat Preußen nach dem Zweiten Weltkrieg, nach Anordnung der Alliierten aufgelöst. Heute ist Preußen Geschichte, doch die Auswirkungen auf Deutschland sind allgegenwärtig. Den Preußen steht für Aufklärung und Absolutismus, Minderheitenschutz und Militarismus sowie für Untertanengeist und Disziplin.
Durch die Zeitreise der Geschichte Preußens, führt uns die begehrte Schauspielerin Katharina Thalbach. Und das ganze auf humorvolle Art und Weise, geschmückt mit lustigen Anekdoten. Überdies kennzeichnen vielzählige Zeitdokumente, originale Schauplätze und Gebäude sowie Gemälde, die eindrucksvolle Dokumentationsreihe. Die Mischung aus unterhaltsamen Film und lehrreicher Dokumentation, macht diese Sendereihe besonders sehenswert.
Hier können Sie sich den Trailer zu ,,Preußen – Chronik eines deutschen Staates“ ansehen: