Gewiss war James Miller nicht bewusst, dass seine Dokumentation über die Intifada-Jungen in Gaza, sein letzter Film sein würde. Doch seinen Einsatz für die Schwachen und Armen, musste er mit seinem Leben bezahlen. Der damals 34-Jährige Dokumentarfilmer, wollte mehr über die halbwüchsigen Steinewerfer aus Gaza erfahren. Er ging den Fragen warum sie ihr Leben riskieren, was sie über die Israelis denken und wie sie sich ihre Zukunft vorstellen, näher auf den Grund. Wie wird ein Mensch, wenn er täglich von Gewalt umgeben ist? Wie sieht es in tiefen Inneren dieser Menschen aus?
James Miller porträtiert drei Jugendliche. Währenddessen stirbt ein Freund von ihnen, weil er von einem Israeli angeschossen wurde. Kurz darauf wird auch James Miller in der Nacht erschossen. Dies geschah, trotz deutlicher Kennzeichnung als Fernsehjournalist. Der Dokumentarfilm wurde von seiner Co-Autorin Saira Shah zu Ende gedreht. Die Uraufführung fand auf der Berlinale 2004 statt. Miller und Shah haben mehrere internationale Auszeichnungen, wie beispielsweise den Emmy gewonnen. Das Urteil eines Juroren lautete: „In jeder Einstellung sind Millers Fürsorge und Einfühlungsvermögen zu spüren. Das ist mehr als bloßes Filmen.“
Somit handelt es sich bei ,,Tödliche Feindbilder – Was die Intifada-Kinder empfinden“ um eine Dokumentation mit bewegenden Hintergrund, die auf jeden Fall sehenswert ist.