Kriegsende an Rhein, Ruhr und Weser

In der 3-teiligen Dokumentationsreihe „Kriegsende an Rhein, Ruhr und Weser“ wird aufgezeigt, was die Menschen nach dem Krieg wirklich erlebt haben. Viele Zeitzeugen berichten von ihren Erfahrungen, Ängsten und Hoffnungen, welche sich in den Monaten nach dem Kriegsende ergaben.

Das erste Eindringen der Alliierten beginnt bei Roetgen im September 1944. Ein besonderer Tag für die damaligen Menschen, als die ersten Panzer der Alliierten eintrafen. In den an der Front gelegenen Dörfern und Städten wurden Evakuierungsmaßnahmen zum Schutze der Zivilbevölkerungen durchgeführt. Mütter wurden mit ihren Kindern in Sicherheit gebracht. Viele Menschen kommen direkt aus den Luftschutzbunkern, traumatisiert durch jahrelange Bombardierungen. Ihre Häuser sind vollkommen zerstört und sie haben oft nur das, was sie auf dem Leib tragen. Ost-Westfalen wird zur Zufluchtsstätte vieler Mütter und Kinder, welche großteils aus Aachen, dem Ruhrgebiet und Münster stammen.

Am 16. Oktober 1944 schließen die Amerikaner den Belagerungsring um Aachen. Obwohl Aachen nicht mehr zu halten ist, lässt der deutsche Kommandant seine 2.000 Soldaten noch 5 Tage lang kämpfen. Am 21. Oktober muss Aachen kapitulieren. Die deutschen Soldaten gehen in Gefangenschaft und die Amerikaner richten die erste Militärregierung ein.

Im Frühjahr 1945 stoßen die alliierten Armeen in Richtung Rhein vor. Überall flüchten Menschen – die Städte versinken in Chaos und Tod. Anfang März sind Briten und Amerikaner am Rhein, die unter dem Schutz einer künstlichen Nebelwand aufmarschierten, mit dem Ziel den Rhein zu überqueren. Luftangriffe auf das Hinterland unterstützen das Landeunternehmen.

Britische Bomberstaffeln nehmen am 14.3. in Bielefeld Kurs auf das Eisenbahnviadukt Schildesche. Eine der wichtigsten Ost-West Verbindungen ins Ruhrgebiet wird damit zerstört. Alle Verkehrsverbindungen ins Ruhrgebiet sollen unterbrochen werden und so wird auch die letzte noch intakte Eisenbahnbrücke zerstört.

Am 24.3. werden Rees und Wesel zur Kampfzone am Niederrhein. Dorf für Dorf wird bombardiert.

Es folgt die „Operation Plunder“ (Operation Raubzug) – das größte Luftlandeunternehmen der Geschichte. 17.000 Soldaten werden abgesetzt oder landen mit Lastenseglern. Die US Armee ist sehr gut vorbereitet. So werden beispielsweise 800.000 Karten von der US Armee ausgegeben. Der Widerstand der Deutschen ist schwach und die militärische Lage ist für die Deutschen hoffnungslos.

Im März 1945 überwinden die alliierten Truppen den Rhein – die Deutschen sind chancenlos. Die Bevölkerung ist gespalten –  viele sehen die Niederlage ein, wohingegen manche Menschen noch sehr fanatisch auf den Endsieg hoffen. Für die Zwangsarbeiter endet jahrelanger Terror. Im Laufe der Zeit stoßen die Alliierten immer wieder auf neue Verbrechen, welche unter Hitlers Machenschaften ausgeführt wurden. In  Stukenbrock konnte das Leiden von 9.000 Kriegsgefangen, welche kurz vorm Verhungern waren, endlich beendet werden.