Toumani Diabaté – Meister der Kora

Koraspieler Toumani Diabaté in Toronto, 2007

Kora-Meister Toumani Diabaté in Toronto, 2007 (© jbach, via Wikimedia Commons)

Toumani Diabaté ist nicht nur einer der wichtigsten und besten afrikanischen Instrumentalisten, sondern auch der bekannteste afrikanische Koraspieler sowie weltweiter Botschafter afrikanischer Mandingomusik. Er hat über ein Dutzend Alben veröffentlicht, die internationales Ansehen genießen. Der vielfach preisgekrönte Künstler unterrichtet neben seinem Bühnendasein auch das Koraspielen am Musikkonservatorium der malischen Hauptstadt Bamako.

Kurze Erläuterung zum Instrument: Kora ist eine westafrikanische Stegharfe, die mit beiden Händen gezupft und ebenfalls als Harfenlaute klassifiziert wird.

Diabatés Kindheit und Jugend

Toumani Diabaté wird in der Hauptstadt Malis, Bamako, in Ostafrika geboren. Seine Familiengeschichte ist bereits seit 71 Generationen eng mit dem Musikinstrument Kora verknüpft. Sein Vater, Sidiki Diabaté, ist zudem ein gefeierter Koraspieler in Westafrika.

Schon im zarten Alter von fünf Jahren beginnt Toumani Diabaté die Kora zu spielen und tut dies zumeist in der Schule. Zuhause bekommt er ebenso Unterricht. Zu dieser Zeit nimmt seine Familie an einem Programm teil, welches regionale Ensembles zur Pflege und Erhaltung lokaler, traditioneller Volksmusik ermutigt. Diabaté selbst wird Mitglied eines aus der Nachbarstadt stammenden traditionellen Musikensembles. Im Rahmen dieser Gruppe sammelt er im Alter von 13 Jahren seine allererste Bühnenerfahrung und beeindruckt seine Kollegen mit außerordentlichem Talent.

Als 19-Jähriger geht Diabaté erstmals als professioneller Musiker mit einem westafrikanischen Sänger auf Afrika-Tour. Die Auftritte sprechen sich schnell herum und fördern ebenso Diabatés Kompositionskönnen enorm. Der Künstler befindet sich nunmehr seit mehreren Jahren auf Welttournee, hat bereits 2000 Konzerte in den unterschiedlichsten Ländern sowie bei 170 internationalen Musikfestivals rund um den Globus gespielt.

Gegenwärtig setzt sich Diabaté in seiner Heimat Mali für die Bewahrung des Erbes sowie Ausübung traditionaler Koramusik ein. Er bringt jüngeren Generationen das Spiel auf der Stegharfe bei und ist bestrebt sie zur Erforschung neuer Möglichkeiten und kreativer Wege im Umgang mit der Koramusik zu inspirieren. Daneben ist Diabaté Vorsitzender der von ihm gegründeten Mandinka Kora Productions, einer Organisation zur Förderung der Entwicklung und Verbreitung von Koramusik im Kontext von Festivals, Konzerten sowie Workshops.

Diabatés musikalisches Schaffen

Bis dato hat der überaus produktive Musiker über zwölf Alben herausgebracht. Seine Werke sind durch die Vermischung traditioneller malischer Musik mit zeitgenössischer Popmusik gekennzeichnet und finden Anklang bei einem breiten Publikum. Seine Alben belegten Topplätze sowohl in den französischen als auch international Charts. Auch wurde Diabatés Werk mehrfach für den Grammy Award nominiert.

Hier ein Mitschnitt seines Auftritts gemeinsam mit dem malischen Gitarristen Ali Farka Touré, welcher vom Rolling Stone Magazin unter die einhundert besten Gitarristen aller Zeiten gekürt wurde:

Dokumentarfilme über Toumani Diabaté

Bamako is a Miracle
von Samuel Chalard, Maurice Engler und Arnaud Robert (Afro Blue, Genf 2003):

Der zweite Film trägt den Titel Toumani Diabaté – Koraklänge aus dem Land der Flusspferde von Martina Pfaff (WDR, Köln 2007). Er zeigt das Konzert Toumani Diabatés und seiner Symmetric Orchestra bei der MusikTriennale 2007 in der Kölner Philharmonie und berichtet über das Leben des malischen Musikers. Der Künstler spricht über seine Arbeit, Familie, seine Kämpfe sowie sein unaufhörliches Engagement für die Traditionen seines Heimatlandes. Zudem erzählen Freunde und Musiker des Symmetric Orchestras von der Musikszene in Bamako, ihrem Alltag wie auch persönlichen Erlebnissen.