Billige Aids-Medikamente für Südafrika

Billige Aids-Medikamente für Südafrika

Sindi aus Kapstadt musste es selbst erleben: Die dringend notwendigen Aids-Medikamente sind in Südafrika für fast alle Patienten unbezahlbar. Darum sterben dort nach wie vor Tag für Tag unzählige Menschen an Aids.

Vor ein paar Jahren erhielt Sindi ihr Todesurteil – Sie ist HIV positiv. Die Aids-Medikamente, die ihr Leben verlängern könnten, kosten ein vielfaches ihres monatlichen Verdienstes. Angesehene internationale Arzneimittelfirmen versprechen immer wieder, günstige und somit bezahlbare Mittel auf den Markt zu bringen. Bisher wurde das Versprechen allerdings nicht gehalten.

Ganz im Gegenteil: Die südafrikanische Regierung wurde von mehreren weltweiten Pharmakonzernen verklagt weil sie seit 1997 die Herstellung von wirkungsgleichen Medikamenten erlaubten, die nur einen Bruchteil des heutigen Preises kosten. Somit konnte das Gesetz nicht in Kraft treten und viele Menschen verloren weiterhin ihr Leben. Mehrere Millionen Aids erkrankte Menschen hoffen nun, dass die Arzneimittelfirmen verlieren und sie die Chance auf bezahlbare Präparate bekommen.

Gemeinsam mit vielen weiteren Mitgliedern der Selbsthilfeorganisation Treatment Action Campaign – TAC – ist Sindi nach Pretoria zur Prozesseröffnung gefahren. Dort nahmen sie an einer Demonstration gegen die Pharmaindustrie teil. Unermüdlich kämpft Sindi um mehr Aufklärung in den Krankenhäusern und verteilt Kondome und Aids-Tests in den Townships. Immerhin nimmt das Oberste Gericht die Arbeit der TAC ernst. Aus diesem Grund werden ihre Vertreter in dem Prozess angehört – ein erster spürbarer Erfolg gegen den Kampf gegen Aids.

Südafrikas Aids-Hölle

Der 3 Jahre alte Thembinkosi wird seinen 4. Geburtstag nicht erleben! Denn er hat Aids – wie seine Mutter. Ihre Organe sind mittlerweile stark von den Medikamenten angegriffen. Dadurch wird sie nur noch einige wenige Wochen am Leben sein. Aids Medikamente, die ihr Leben verlängern könnten, gibt es zwar, aber diese sind wie für fast alle Südafrikaner unbezahlbar. Ihr kurzes Leben verbringen Sie in einer scheinbar heilen Welt – doch dies ist die Aids-Hölle von Südafrika. Denn hier stirbt ein ganzes Land! Jeder 5. Südafrikaner hat sich mittlerweile mit dem tödlichen Virus angesteckt. In dieser speziellen Region sind von 3 Millionen Menschen schon 2 Millionen infiziert. In einigen Gebieten sind sogar 90 % der Bevölkerung HIV positiv. Nirgendwo sonst auf der Welt breitet sich die Epidemie so rasant aus wie hier.

Aber nur wenige haben den aussichtslosen Kampf gegen den Tod aufgenommen. Zu ihnen gehört Pater Gerhard Lackleder, der in seinem Hospiz in Mandeni für die Betroffenen da ist. Seit vielen Jahren widmet der Mönch aus Bayern sein Leben den Sterbenden. Dabei wird er von 10 ehrenamtlichen Helfern unterstützt, die er selbst ausgebildet hat. Gemeinsam pflegen sie die todkranken – Tag für Tag, Nacht für Nacht. Doch es bleibt ein verzweifelter Kampf.

Eines der Hauptprobleme sind die vollkommen überfüllten Krankenhäuser. Diese können der großen Anzahl an Aids-Patienten nicht gerecht werden und schicken diese zwangsläufig aus Platzmangel wieder nach Hause. Doch das Leid dieser Menschen lässt Pater Gerhard und seinen Helfern nicht los. Sie nehmen die Patienten auf, die keiner mehr haben will. Mittlerweile haben Sie weit über 500 Menschen in den Tod begleitet. In dieser schlimmen Zeit reichen Pater Gerhard und sein Team den Menschen die Hand. So können diese in würdevoller Umgebung sterben.