Geistesgegenwart – Die Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich

Das Leben von Margarete Nielsen (Mitscherlich) im Nationalsozialismus

Margarete Mitscherlich-Nielsen war die Tochter einer deutschen Lehrerin und eines dänischen Arztes. Sie wurde am 17. Juli 1917 in zwei sehr unterschiedliche Kulturen geboren. Margarete hielt immer große Distanz zum Nationalsozialismus. Ihr ganzes Leben lang hat sie Menschen beobachtet, deren Verhaltensweisen notiert und auch analysiert. Bis zu ihrem Tot im Jahre 2012 hat die deutsche Ärztin und Psychoanalytikerin einige Tage die Woche im Siegmund-Freud-Institut in Frankfurt gearbeitet.

Margaretes Leben nach dem Krieg

Um sich nach dem Krieg von ihrer Vergangenheit abzuwenden ging die junge Ärztin in die Schweiz, um dort ein neues Leben zu beginnen. Dort trifft sie auf Alexander Mitscherlich, einen Psychoanalytiker. Durch ihn entdeckt sie die Psychoanalyse vollkommen für sich. Im Jahr 1955 heirateten Nielsen und Mitscherlich, nachdem sie 1945 einen gemeinsamen Sohn bekamen. Im  Jahr ihrer Hochzeit, untersuchten die beiden den Massenwahn aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Das Forscher Ehepaar verfasste zusammen einige Werke, wie beispielsweise das Buch „Die Unfähigkeit zu trauern: Grundlagen kollektiven Verhaltens“. Dieses Buch löste Entsetzen aber auch Andacht aus und brach folglich auch das Schweigen. In diesem Werk hinterfragten die beiden, ob der Mensch ein sogenannter „Fehlweg der Evolution“ ist.
Margarete Mitscherlich untersuchte die Schuld und Mitschuld der Masse sowie der Einzelnen, an den politischen Verbrechen. Einer ihrer These besagt, dass keine Veränderung möglich ist, sofern die Trauer nicht mit einem Schuldeingeständnis einhergeht.
1977 erklärt Margarete in der ersten Ausgabe von „Emma“ einem Frauenmagazin, dass sie eine Feministin sei. Eine weitere These von Mitscherlich-Nielsen ist, dass Männer von Frauen abhängig sind. Diese Analyse soll den Zorn eines Mannes einer Frau gegenüber erklären.
Margarete Mitscherlich-Nielsen brachte mit ihrem Mann, wie auch alleine vielzählige lesenswerte Werke heraus.