Schatten über dem Kongo

Die Demokratische Republik Kongo – Ein Land, im Herzen Afrikas! Es ist ein riesiges, üppiges Land voller Reichtümer. Dort findet man Elfenbein, Kautschuk, Kupfer, Gold, Uran, Kaffee, Erze und Diamanten in Hülle und Fülle. Doch wegen dieser großen Schätze musste das Land und seine Bewohner eine schreckliche Geschichte von Gier und Gewalt erleiden.

Das Land hieß für eine lange Zeit Zaire und wurde vom Diktator Joseph Mobutu beherrscht. Dieser war als Gastgeber für “Rumble in the Jungle” – aber auch als ruchloser Krimineller – bekannt. So hat dieser sein Land aller Hoffnung beraubt. Die Menschen im Kongo gehören zu den ärmsten der Welt! Nirgendwo sonst sterben so viele eines unnatürlichen Todes. Gier, Plünderei und Terror beherrschen den Kongo.

König Leopold II hat zwar noch nie einen Fuß in den Kongo gesetzt, beherrscht dieses Areal jedoch seit 1885. In dieser Zeit begann die Ausbeutung und Verfolgung mit unzähligen Morden an den Bewohnern dieses Landes. Diese Auswirkungen reichen bis in die heutige Zeit. Im ersten Teil der 11-teiligen Serie erfahren Sie, was König Leopold II diesem Land und seiner Bevölkerung angetan hat.

Elfenbein, begehrtes Kleinod der Zeit. Exotisch und sehr teuer. König Leopold II wittert den Profit und möchte so viel wie möglich davon haben. Es wurde die gefürchtete Armee Force Publique aufgebaut. Schwer bewaffnet ziehen sie durch das Land, schießen Elefanten und kaufen Dorfbewohnern Stoßzähne ab – oder nehmen ihnen diese einfach weg.

König Leopold II stellt die kolonialisierung als menschenfreundlichen Akt dar – als Erlöser der Wilden. In Wirklichkeit ist er ausschließlich auf der Suche nach seinem Vorteil. Jedem Häuptling wurde ein Vertrag vorgesetzt. Niemals hätte einer der Häuptlinge freiwillig sein Land abgetreten! Aber da keiner von Ihnen lesen konnte, wussten sie nicht, was sie unterschrieben. So verloren Sie im Tausch für Kleidung, billigen Schmuck und Gin ihr Recht an ihrem Land, den Flüssen, den Wildtieren und den Bodenschätzen. Auf diese Weise wurde ihnen alles genommen. Das Video zeigt Ihnen mehr über das Schicksal der Bevölkerung im Kongo.

Der schwarze amerikanische Anwalt, Journalist und Prediger George Washington Williams erfährt von König Leopold II angeblich “mildtätigen” Werken im Kongo. Begeistert rät er dazu, schwarze Arbeiter in den Kongo zu entsenden. Im Jahr 1890 bereist er schließlich selbst den Kongo. Entsetzt findet er nicht wie erwartet eine Kolonie unter milder Regentschaft vor! Stattdessen sieht er Folter, Missbrauch und Mord. Zurück in Amerika dokumentiert er die Grausamkeiten, die er erlebt hat. Seine Erzählungen tragen auch in Europa für Furore. Williams ist der erste, der über die Gräueltaten spricht. Doch König Leopold II weist die Beschuldigungen mit leichter Hand zurück. Er bezeichnet sich selbst nach wie vor als Wohltäter, der die Bevölkerung so behandelt, wie sie es seiner Meinung nach verdient.

In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts beginnt der Terror mit Kautschuk. Es folgen 2 Jahrzehnte voller Mord und Wahnsinn. Jedes Dorf muss Sammelquoten erreichen. König Leopold II will Profit um jeden Preis! Kautschukzapfer müssen auf 30 Meter hohe Bäume klettern, um das Kautschuk gewinnen zu können. Arbeiter, die ihre Quote nicht schaffen oder die Pflanze zerstören, werden hart bestraft. Soldaten plündern die Dörfer, stehlen Hühner und Ziegen, nehmen Frauen und Kinder als Geiseln. All dies geschieht um die Männer zu zwingen, Kautschuk zu zapfen. Im 4. Teil der Serie erfahren Sie außerdem, warum “Hände” nach wie vor eine große Rolle spielen.

König Leopold II hält seinen Status als Wohltäter in Europa immer noch aufrecht. Auch der britische Schriftsteller Joseph Conrad glaubt an seine menschenfreundliche Mission im Kongo. Dies ändert sich allerdings, als er selbst den Kongo bereist. Die Gräueltaten, die ihn vor Ort erwarten, lassen ihn sein Bild, dass er über die Menschheit hat, für immer verändern. Aus seinen Erfahrungen entsteht später sein berühmter Roman “Herz der Finsternis”.

Der amerikaner Edgar Canisius dokumentiert als einziger, was in dieser Zeit der Bevölkerung angetan wurde. Er beschreibt im Detail, wie diese gefoltert, missbraucht, getötet und als Sklaven gehalten werden. König Leopold II gibt sich geschockt, als er davon erfährt. Sofort setzt er zur Gegenkampagne an und verbreitet Geschichten aus anderen Kolonialstädten. Weiters lässt er die Zeitungen Geschichten über Wohlstand und Frieden im Kongo schreiben. Wie es doch noch zum Wendepunkt kommt und König Leopold II seine Glaubwürdigkeit verliert, erfahren Sie im 6. Teil des Videos.

König Leopold II kämpft weiter und weiß nicht, wie er mit dem “Problem” Kongo umgehen soll. Er stellt unverschämte Forderungen, verschleiert erfolgreich seinen Profit. So lässt er alle Erinnerungen an den schändlichen Terror im Kongo vernichten. Im Dezember 1909 stirbt König Leopold II an Darmverschluss. Als er stirbt, ist er einer der reichsten Menschen Europas. Bis zu seinem Lebensende ist König Leopold II nie im Kongo gewesen.

Danach wird die brutale Behandlung der Arbeiter im Kongo etwas besser. Doch Brüssel treibt hohe Steuern ein. Aus diesem Grund sind die Kongolesen erneut zu harten Arbeit gezwungen in einem Land, das ihnen nie wieder gehören wird. Sie durften in keinem Bereich unabhängig sein, alles blieb in belgischer Kontrolle. Dieses Konzept existiert bis heute.

Ende der 50er Jahre war der Kongo extrem abhängig vom Weltmarkt. Belgien ließ den Kongolesen keinen Raum für eigene politische Verantwortung. Auf diese Weise konnte auch niemand im Kongo die Macht übernehmen. Die Belgier hielten die Bevölkerung jahrelang hin, was die Kongolesen wütend machte. Erst nach Jahren wurde der charismatische schwarze Lumumba zum Premierminister gewählt. In Teil 8 erfahren Sie alles über die tragische Wendung und die Ermordung von Premierminister Lumumba.

Die Ermordung von Lumumba löst große Bestürzung auf. Die Demokratie ist damit mitermordet worden. Lumumbas Tod löst Demonstrationen auf der ganzen Welt aus. Es kommt in Belgien zu hunderten von Verhaftungen. Doch im Kongo ändert das nichts an der hoffnungslosen Situation. Der neue Herrscher macht im Stil der alten Kolonialherren weiter.

Viele Millionen Menschen fielen im Kongo Militäraktionen zum Opfer oder starben an Hunger. Dementsprechend sind diese extrem Hohen Opferzahlen auf die andauernde Ausbeutung und den ungezügelten Kapitalismus zurückzuführen. Das UN-Forum zeigt auf, dass es auch für Gier und Profit eine Grenze geben muss. Weiters benennt das Forum 157 Konzerne, die das Land ausbluten lassen. So kam endlich, nach so vielen Jahren, etwas in Bewegung. Demzufolge sind alle diese Firmen am Schicksal des Kongos mitschuldig. Im vorletzten Teil der Serie erfahren Sie alle Einzelheiten dazu.

Mittlerweile ist es der Bevölkerung egal, ob die politischen Führer legitimiert sind. Denn die Situation ist seit Jahren im Kongo einfach zu schrecklich. Folglich sehnen sie sich nach Frieden und einer gewissen wirtschaftlichen Entwicklung. Doch der Kongo ist zu Reich, als dass man es seinem Schicksal überlassen könnte. Die heutige Situation im Kongo wird ihnen im letzten Teil der Serie “Schatten über dem Kongo” aufgezeigt.